Durlacher Stadtbild retten
Seit den 1960er Jahren wird versucht, den historischen Stadtkern von Durlach durch untypische Neubauten zu kommerzialisieren.
Begonnen hat das mit dem Abriss des Marstalles 1962 für das Finanzamt, gefolgt von Dienerbau für die Schlossschule und später mit dem Abriss des Gefängnisses für den Scheck-In.
Viele Besucher kommen gerade wegen der gut erhaltenen historischen Bausubstanz in unsere Stadt. Moderate Besucherzahlen strahlen Ruhe und Gelassenheit aus. Für Handel, Gastronomie und Kunsthandwerk ist unser Kleinod ein nicht zu unterschätzender Wirtschaftsfaktor.
Leider sind ständig Kräfte am Werk, die den Charakter der Altstadt durch Abbruch historischer Gebäude nachteilig zu verändern suchen.
Der Westflügel der Karlsburg wurde durch einen Betonbau ersetzt, der wegen Baufälligkeit abgebrochen werden muss. Was liegt da näher, als den ursprünglichen Dienerbau wieder aufzubauen? Dieser diente einstmals der markgräflichen Verwaltung, dem Militär und Wohnzwecken. Wegen seiner nachrangigen Funktion wurde die Bausubstanz sehr vernachlässigt. Die Schlossschule wurde gegen jede Vernunft mit einem Klinkerbau verunstaltet..
Es geht auch anders
Ein gelungenes Beispiel für einen am historischen Vorbild orientierten Neubau ist das Gebäude am Schlossplatz, Ecke Jägerstraße. Hier entstand ein Wohn- und Geschäftshaus mit modernstem Innenausbau. Auch die Volksbank hat ihr neues Gebäude in der Pfinztalstraße vorbildlich der Nachbarbebauung angeglichen.
Das Torwärterhaus in der Ochsentorstraße, das einem modernen und doppelt so großem Zweckbau weichen sollte, wurde gerettet und das Fachwerkhaus an der Mittelstraße/Kelterstraße, das jahrelang ein abgedecktes Dach hatte, wurde inzwischen vorbildlich saniert.